Listro, 17 Jahre: "Ich kenne jemanden, der früher als Listro gearbeitet hat und jetzt erfolgreich ist. Er heißt Mahmud Ahmed und ist der bekannteste Sänger in Äthiopien."



KÜNSTLER


Was hat Listros mit Kunst zu tun?

Kunst hat schon immer das besondere Hinsehen ermöglicht. Bei Listros thematisiert sie die Würde des Menschen in seinem alltäglichen Daseinskampf. Sie ist so schöpferisch wie die Listros selbst, autonom und visionär. Lebenskunst.


Die Kunst baut Brücken zwischen den unterschiedlichen Gesellschaftsebenen und Kontinenten, indem sie eine universelle Sprache spricht. Sie gibt keine Antworten, sondern stellt Fragen: Wer bin ich? Was ist mein Beitrag?

 

Die bildenden Künstler sind bedeutsame Förderer des Listros-Projekts. Durch den Verkauf ihrer gestifteten Kunstwerke ermöglichen sie es uns, Projekte zu finanzieren; das ist einzigartig.

 

2001 stellte Listros e.V. 20 Schuhputzern aus Debre-Zeit, einer kleinen Stadt südlich der Hauptstadt Addis Abeba, Fotoapparate und Filme zur Verfügung. Es entstanden zahlreiche Fotos, die den Arbeitsalltag der Listros dokumentieren. Von den Fotos ließen sich 70 bildende Künstler und Architekten zu eigenen Arbeiten inspirieren, die sie dem Verein unentgeltlich zur Verfügung stellten.

 

Daraus entstand 2003 die Ausstellung „A Dream in a Box“, die inzwischen von 100.000 Menschen besucht wurde. Sie wurde zunächst in Berlin, Hamburg und Leipzig gezeigt. Seit 2004 ist sie als Dauerausstellung in der Listros-Galerie, Kurfürstenstraße 33, in Berlin zu sehen.

 

ARCHITEKTEN

ANSEHEN STATT ÜBERSEHEN

 

Deutsche Architekten haben Ideen und Entwürfe für flexible und funktionelle Pavillons im äthiopischen Stadtkontext entwickelt. Es entstanden Räume fürs Leben und Arbeiten der Listros. Sie sind darin nicht mehr zu übersehen.

 

Die Pavillons werten das Wirken und das Engagement der Listros auf und machen es sichtbar. Ein Listros-Pavillon besteht aus einem mobilen und bequemen Arbeitsraum, der vorrangig Schutz vor Sonne und Regen bietet und zugleich die Stadt optisch bereichert. Die Pavillons werden von den Jugendlichen selbst verwaltet. Neben dem praktischen Nutzen werden das Selbstwertgefühl und das Verantwortungsbewusstsein der Jugendlichen gestärkt.

 

Die ersten Entwürfe wurden speziell auf die Bedürfnisse der Schuhputzer zugeschnitten. Es folgten Kioske, Bushaltestellen, Sanitäranlagen, Sport- und Spielplätze. Mehr als 50 Pavillons stehen inzwischen in Addis Abeba. In den nächsten 15 Jahren sollen in Äthiopien bis zu 1.000 Pavillons entstehen.

 

FOTOGRAFEN

DIE MACHT DER BILDER

 

Das Projekt Listros hat vor 4 Jahren mit Fotos begonnen: 20 äthiopische Schuhputzerjungen haben ihren Alltag in Schwarz-Weiß-Fotografien festgehalten und nach Deutschland geschickt. Es entstand das Projekt „Listros – a dream in a box“. Heute arbeiten mehrere äthiopische und deutsche Fotografen mit Listros e.V. zusammen und dokumentieren Jugend in Äthiopien.

 

Die Macht der Bilder ist es, zu zeigen und zu berühren. Listros e.V. verfolgt dabei zwei Ziele: Zum einen wollen wir Menschen - in Deutschland –für das häufig durch Verallgemeinerungen und Vereinfachungen geprägtes Thema Kinderarbeit sensibilisieren. Zum anderen wollen wir die Wirklichkeit der Listros  in Äthiopien dokumentieren, ihnen Aufmerksamkeit geben und durch Fördermaßnahmen ihre Lebensumstände verbessern. Vieles wurde schon erreicht, vieles soll noch entstehen.

 

Unter der Leitung von Sebastian Schobbert  haben wir eine dokumentarische Fotosammlung aufgebaut.
Weitere äthiopische und deutsche Fotografen sind eingeladen, sich an unseren Projekten zu beteiligen.